Für 2018 bereitet Egon Schiele Art Centrum mehrere Einzelausstellungen unter dem Titel FRAUEN SCHAUN vor. In diesem Zusammenhang verweist die neue Ausstelung auf den 100. Jahrestag der Gründung der Tschechoslowakei und der damit verbundenen Einführung des Frauenwahlrechtes, sowie auf den erheblichen Mehraufwand von Künstlerinnen, eine annähernd gleiche Position und in der bildenden Kunst zu erlangen, wie ihre Kollegen.
Die Ausstellung konzentriert sich jedoch nicht auf den „Kampf" für die Rechte von Künstlerinnen, sondern auf die Sicht von Frauen/Künstlerinnen auf die Welt; ihr Leben und Werk als eine Aussage über ihr Verständnis der Welt, egal mit welchen Themen sie sich beschäftigen und unabhängig von den verwendeten klassischen oder modernen Techniken. Als essentiell erachtet die Ausstellung die Lebenswege der Künstlerinnen, deren Erfahrungen und Sichtweisen und auch deren originären bildnerischen Ausdruck. Im Laufe des Jahres 2018 werden die Arbeiten von acht Künstlerinnen in separaten Ausstellungen eröffnet:
MARIE BLABOLILOVÁ (*1948) / Trotz spezifischem Minimalismus erweckt das Werk von Marie Blabolilová starke Emotionen; in einfachster Weise kann die Malerin und Grafikerin die Zeit „beschreiben", egal, ob es um die 60er Jahre oder die Gegenwart geht. Ihre umfangreiche Retrospektive zeigt Grafiken, Zeichnungen und Malereien, deren Schwerpunkt auf den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts liegt. Ein Teil der Installation werden u. a. auch Möbel dieser Zeit, Linoleum, Glas sein - sie dienten als Inspirationsquelle, aber auch als Material zum Schaffen..
MAGDALENA RAJNIŠOVÁ (*1958) / Die Malerin kehrte nach längeren Auslandsaufenthalten (Schweiz, Frankreich, Irland, Neu Mexiko, Italien, Israel u. a.) in ihr Geburtshaus nach Kladno zurück. Ihr nicht immer einfacher Lebensweg hat sich auf ihren Bildern „verstofflicht", auf denen das „Gedächtnis der Orte", wo sie lebte, die grundsätzliche Rolle spielt. Ihre Themen sind: Wüste und Licht, aber auch biblische Motive. Bedeutend ist auch ihre Arbeit fürs Theater (Theater der Gebrüder Forman, Theater 58 in Zürich, Theater Taos in Neu Mexiko) sowie die Zusammenarbeit mit Archäologen in Israel.
TOYBOX / Die Künstlerin ist vor allem durch ihre Street Art Projekte sowie durch ihre Kooperation mit sozial Ausgeschlossenen und mit Roma-Kindern bekannt; sie wird auch als Illustratorin geschätzt. Vor Ort wird sie eine Arbeit vorstellen, die sich mit dem Phänomen Český Krumlov auseinandersetzt, aber auch mit ihren langfristigen Bemühungen, den Menschen zu helfen, gleichermaßen den Tieren (sie ist engagierte Tierschützerin), aber auch mit ihrer neuen Rolle als Mutter von Zwillingen.
Ausstellungen, Installationen und Videoart der weiteren Künstlerinnen:
ANNA MACKOVÁ (1887-1969)
EVA IŠKOVÁ PROKOPCOVÁ (*1948)
IKUKO MIYAZAKI (*1954)
BERNADETTE HUBER (*1962)
KATEŘINA ŠEDÁ (*1977)
Zu den Jahrestagen Ende Oktober und Anfang November 2018 (100 Jahre seit der Gründung der Republik, 100 Jahre seit dem Tod von Egon Schiele, 25 Jahre seit der Eröffnung von Egon Schiele Art Centrum) werden alle jetzt geplanten Ausstellung im Rahmen einer zweitägigen Finissage mit Begleitprogramm zu sehen sein.
Die Ausstellungen werden täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr eröffnet. Mehr Informationen finden Sie hier.